Rotzende Geschichte in Beijing

Verbotene Stadt

Nach 24 Stunden fliegen, fahren und Hostel suchen, habe ich endlich Beijing erreicht. Gleich am nächsten Tag ging es in die Verbotene Stadt. Sie hat mich nicht wirklich umgehauen. Aber vielleicht war ich ja auch zu verschlafen, um alles mitzubekommen.

Tor des Himmlischen Friedens

Beim „Tor des Himmlischen Friedens“ wurde ich von einer sehr netten, chinesischen Studentin angesprochen. Und anschließend sehr stilvoll abgezockt. Da es mir erst im Nachhinein aufgefallen ist und der Tag wirklich sehr lustig war, habe ich die Abzocke unter "Blöd gelaufen, aber trotzdem nett" abgebucht. Immerhin habe ich jetzt viel zu teueren, aber leckeren Tee ;).

Teeplausch mit Chen & Nick

Neben den netten, abzockenden Chinesinnen gibt es auch die netten, normalen Chinesen. Beim Kauf eines Stadtplanes hat mich der Verkäufer Chen gleich zum Teetrinken eingeladen. Und das kostenlos. Er wollte sein Englisch trainieren. So hat er mir und Nick, einem anderen Reisenden, vom Tian´anmen- Massaker erzählt, dass er am eigenen Leib erlebt hat. Ein sehr beeindruckender Abend.

Himmelstempel

Leider ist man in China nie wirklich ganz allein. Nicht nur an den Touri-Hostspots wie beim Himmelstempel sind Millionen von Chinesen anzutreffen. Selbst im Hotel lauern sie überall. Und da sie ab 5 Uhr morgens anfangen rumzuschreien und den Fernseher auf Anschlag drehen, kann man sie auch im Schlaf nicht vergessen.

Sommerpalast

Aber immerhin kann man Fotos so schießen, als ob man ganz alleine wäre. Den Sommerpalast habe ich an einem Sonntag besucht. So viele Menschen habe ich noch nie an einem Ort gesehen. Das Überraschende war, dass der Tag im Sommerpalast trotzdem sehr entspannend war. Vielleicht gewöhne ich mich ja langsam an die vielen, lauten Chinesen.

Drache im Beihai-Park

Wenn man ganz nah an die Tempel herangeht, kann man auch ganz gut die Menschenmassen ausblenden. Die Tempel sind alle wundervoll verziert. Und in Tempeln ist die Rotzdichte auch sehr viel geringer als überall sonst.

Mauerwanderung von Jingshanling nach Simatai

Immerhin an der Chinesischen Mauer war ich fast allein. Ich habe eine 10 Kilometer Wanderung über die Mauer gemacht. Und da die Chinesen allerhöchstens mit einer Seilbahn zur Mauer fahren, hat man die Touri-Massen schnell hinter sich gelassen.

Mauerwanderung von Jingshanling nach Simatai

Selbst die chinesischen Verkäufer ließen mit der Zeit immer mehr nach. Nach vier Tagen Dauerschreien, war es endlich mal ruhig. Ein Traum.

Mauerwanderung von Jingshanling nach Simatai

Nach drei Stunden auf und ab war ich ganz schön fertig. Den Mauertag haben zwei englische Mädchen sehr schön zusammengefasst: „Hier sieht alles gleich aus. Voll langweilig. Nur anhand der Kontrollen erkennt man, dass man überhaupt weiter kommt.“. Richtig. Ich fand es überall gleich großartig.

Abriss der Altstadt

Nach dem ganzen Touri-Programm habe ich mir dann Beijing gegeben. Leider reißen die Chinesen gerade die gesamte Altstadt für Olympia ab. Es soll ja im nächsten Jahr alles toll aussehen.

Neustadt

Leider heißt für die Chinesen toll aussehen, dass sie große Straßen mit noch größeren Hochhäusern hinstellen. Ich hoffe, dass sie mit der Altstadt etwas vorsichtiger umgehen. Man darf auf 2008 gespannt sein.

Nachtmarkt

Mit dem Essen hatte ich die ersten Tage überhaupt kein Glück. Egal, was ich bestellt habe, es war fettig und hat nicht geschmeckt. Da die Chinesen auch noch am Liebsten laut schmatzend und rotzend an Fleischspießen nagen, hatte ich jeglichen Appetit verloren. Zum Glück habe ich in Xi´an endlich leckeres, chinesisches Essen bekommen. Und die Rotzdichte ist in Xi´an nur noch halb so hoch wie in Beijing. Aber vielleicht habe ich mich nur an den wunderbaren Rotzsound gewöhnt ;).

Zugfahrt von Beijing nach Xi´an

Zugfahren ist in China einmalig und super komfortabel. Ich bin die 1000 Kilometer von Beijing nach Xi´an im Liegewagen gefahren. Dort gab es alles – sogar einen Flatscreen mit tollen Bahnnachrichten. Im Zug waren die Chinesen zum ersten Mal ruhig und so konnte ich die ganze Nacht durchschlafen und bin entspannt in Xi´an ausgestiegen.